LERNSTUDIO
Willkommen in unserem Lernstudio!
Hier finden Sie die Zutaten für selbstbestimmtes gehirn-gerechtes Lernen.
In unserem Werkzeugladen können Sie sich die Lern-Werkzeuge aussuchen, die Sie am meisten ansprechen. Kennenlernen, ausprobieren, kombinieren, damit Erfahrungen sammeln.
Unser Wegweiser führt Sie schrittweise durch den Lernprozess. Damit können Sie Ihren eigenen Lernprozess selbstbestimmt gestalten und planen.
Im Lernlabor können Sie Rätsel lösen, eigene Lern-Spiele herstellen, trainieren, ausprobieren, sich inspirieren lassen.
In unserer Videothek finden Sie alle unsere Lern-Videos, auf die ich an verschiedenen Stellen hinweise.
Der Begegnungsraum dient unserem Austausch. Sie können Fragen stellen, sich an dem einen oder anderen Projekt beteiligen und sich einbringen. Ganz nach unserem Motto: Voneinander und miteinander lernen!
Ach ja, unser Lernstudio ist noch nicht fertig. Nach und nach entstehen weitere Stationen, Übungen und neue Räume. Eine Lebensaufgabe, auf die wir uns freuen. Unser kleiner Beitrag, Bildung für jeden gleichermaßen zugänglich zu machen.
WERKZEUGLADEN
Gehirn-gerechte Lern-Werkzeuge
Hier finden Sie eine Grundausstattung effizienter Lern-Werkzeuge. Sie ermöglichen Ihnen, Ihren Lernprozess selbstbestimmt zu planen und individuell und vielfältig zu gestalten. Nach Ihren eigenen, ganz persönlichen Bedürfnissen und Vorstellungen.
Wir stellen hier Lern-Werkzeuge vor. Alte und neue. Wir haben sie nicht erfunden, sondern gesammelt, ausprobiert, abgeändert, Varianten entwickelt und grafisch gebündelt. Unsere damit gemachten Erfahrungen möchten wir gerne mit anderen teilen.
Bei jedem Lern-Werkzeug erklären wir kurz, wer es entwickelt hat (wenn bekannt), wie es funktioniert, Varianten davon, wie und wo man es anwenden kann. Alles mit Beispielen. Quer durch den Schulalltag und aus dem Leben außerhalb der Schule.
Alle Lern-Werkzeuge können direkt eingesetzt werden. Damit können Sie sich und Ihren Lieben die Welt gehirn-gerecht erschließen. Wie bei jedem anderen Werkzeug auch, entwickelt man mit der Zeit gewisse Fertigkeiten im Umgang damit und findet selbst Raffinessen und Feinheiten heraus.
Diese Werkzeuge benötigen keine Wartung und gehen nicht kaputt. Im Gegenteil, je mehr Sie sie benutzen, umso besser werden sie.
Kein Lern-Werkzeug ist besser als ein anderes, genau so wenig, wie der Hammer ein besseres Werkzeug ist als die Zange. Es hängt davon ab, was man damit machen möchte und wer damit arbeitet. Daher ist es gut, wenn man etwas zu wählen hat. Sehen Sie sich um! Wir laden Sie ein, sich selbst ein Bild zu machen.
Das Alphabet als Lern-Werkzeug einzusetzen, ist eine Idee von Vera F. Birkenbihl. Die Arbeit mit ABC-Listen ist so einfach zu erlernen, wie der Umgang mit dem Hammer. Desgleichen sind ABC-Listen beim Lernen so vielseitig einsetzbar wie der Hammer als Werkzeug. Wir kennen und verwenden den Ausdruck: „Das ist der Hammer!“ für etwas Großartiges, Außergewöhnliches. Daher auch diese Überschrift: Das ABC ist der Hammer!
Die Vorgehensweise, wie man ABC-Listen generiert, erfahren Sie in diesem Video.
Die Regeln dazu sind auch in der Grafik daneben zusammengefasst.
Leere ABC-Listen zum Ausdrucken finden Sie hier.
Am besten lernt man das alles durch Üben. Falls Ihnen die Themen dazu mal ausgehen sollten, hier finden Sie weitere Themen.
Welche ABC-Arten es gibt und was sie bewirken, erklärt dieses Video bzw. das Cluster daneben.
ABC-Listen sind sehr vielseitig einsetzbar. Man kann damit sehen, was im eigenen Denkstübchen los ist (Inventur), einfach nur Notizen machen oder lernen. Und letzteres auf sehr vielfältige Art und Weise. Mehr darüber erfahren Sie in diesem Video.
Birkenbihl hat mit ABC-Listen auch Kreativitäts-Techniken entwickelt. Aber dazu mehr an anderer Stelle.
Eine Zusammenfassung möglicher Anwendungen stellt das daneben stehende Cluster dar.
Was ist ein KaWa?
Das KaWa ist ein Wortbild, welches beim assoziativen Denken zu einem Schlüsselbegriff entsteht. Das Wort KaWa ist ein Akronym und steht für kreative Ausbeute durch Wort-Assoziationen oder auch für kreative Analogien durch Wort-Assoziationen. Es ist ein brillantes Lern- und Denk-Werkzeug und wurde Anfang der 90-iger Jahre von Vera F. BIRKENBIHL entwickelt.
Warum wird das W in KaWa in einem Fließtext großgeschrieben? Nun, dadurch unterscheidet es sich von einem KaGa. Beide wurden von BIRKENBIHL als Teile des Gesamtkonzeptes Analograffiti entwickelt.
Analograffiti ist ein Kunstwort und setzt sich aus zwei Wörtern zusammen:
ANALOG wie in analoges, bildhaftes, symbolisches Denken und
GRAFFITI aus dem Griechischen, ursprünglich (in Stein) ritzen, also schreiben und zeichnen.
Das Bild daneben ist ein KaWa und erklärt sich von selbst. Am einfachsten lernt man das Erstellen von KaWas an Beispielen. Sehen Sie sich dazu bitte das folgende Video an.
KaWas sind brillante Denk-, Lern- und Merk-Werkzeuge. Man kann damit eine Inventur machen und sehen, was im eigenen Denkstübchen los ist, man kann ein KaWa erstellen, während man etwas liest oder hört, d.h. als Notiz-Tool benutzen und vor allem, kann man Wissen damit bündeln, zusammenfassen. Bei letzterem hat man später durch jeden einzelnen Buchstaben des Schlüsselbegriffes einen hervorragenden Abrufreiz für später. Aber noch viel besser: Während man diese Zusammenfassung macht, sucht man unentwegt in seiner Denkzentrale nach dem passenden Begriff und aktiviert die dazugehörenden Synapsen, Lernen par excellence.
Sehen Sie sich doch dazu einige Beispiele an: Video "Schule"; Video: "Salzsäure"; Video: "Bündeln"; ein Video zu Birkenbihls Geburtstag 2020: Vera F. Birkenbihl.
Laut Birkenbihl soll Goethe wiederholt zu bereits vorhandenen Texten neue Assoziationen aufgeschrieben haben. Das wieder hat Birkenbihl dazu veranlasst, die Kombination von ganz freiem Assoziieren und ABC-Listen mit KaWas nach dem Geheimrat zu benennen.
Wie das genau abläuft, sehen Sie sich am besten in dem kurzen Erklär-Video an.
Vordrucke für die Goethe-Denk-Technik finden Sie hier: Vor- und Rückseite.
Gängige radiale Strukturen sind Cluster, Mind-Map und Mind-Cluster. Ihnen gemeinsam ist, dass ein Schlüsselbegriff (das Thema) zentral platziert wird und strahlenförmig davon ausgehend weitere dazugehörende Elemente drumherum angeordnet werden.
Die Cluster-Technik wurde von Gabriele L. RICO entwickelt und ist älter als das Mind-Mapping. Es gibt auch weniger Regeln, was diese Technik einfacher und schneller macht, vor allem für Anfänger. Am einfachsten geht es, wenn Sie sich das kleine Video dazu ansehen.
Wenn wir mehr als 7 Begriffe haben, die wir strahlenförmig anordnen wollen, sollten wir uns überlegen, ob wir unsere Elemente nicht kategorisieren können, kleinere Gruppen bilden, damit das für unser Arbeitsgedächtnis überschaubar bleibt. Unser Arbeitsgedächtnis benötigt nämlich sehr viel Energie und hat daher ein sehr beschränktes Fassungsvermögen (+/- 7 Bedeutungseinheiten (Miller 1959) – für diejenigen, die sich mit der Primärliteratur dazu beschäftigen wollen).
Mind-Mapping wurde von Tony BUZAN entwickelt und bekannt gemacht. Er hat dafür auch Regeln aufgestellt, die in der daneben stehenden Mind-Map zu sehen sind:
- ein Bild in der Mitte, nach Möglichkeit dreidimensional und dynamisch,
- es gibt Haupt- und Nebenäste,
- nur ein Wort auf einem Ast.
Das Mind-Cluster ist meine, also eine KUNTERMANN-Kreation. Es kombiniert Cluster und Mind-Map. Das Bild in der Mitte verrät schon, worum es geht, wird von unserem Gehirn schneller verarbeitet als Worte und ist ein weiterer und besserer Abrufreiz (Vorteil der Mind-Map). Das Drumherum zeichne ich wie bei einem Cluster. Es geht viel schneller (Vorteil für das Cluster) und wir haben die Möglichkeit auch mal 2 oder 3 Wörter in die Blase zu schreiben. Außerdem lässt es sich wunderbar mit Symbolen und anderen gehirn-gerechten Lern-Werkzeugen kombinieren. Das Mind-Cluster zur 1. Doppelstunde der 1.-Hilfe-Ausbildung ist ein schönes Beispiel dafür.
Ordnung im Kopf! Denken, Inventur, lernen, Überblick verschaffen, kombinieren. Alles, was in dem Cluster daneben enthalten ist, kann man auch mit Mind-Mapping und Mind-Clustern machen und auch als Mind-Map oder Mind-Cluster gestalten.
Alle Lern-Werkzeuge sind Lernhilfen! Aber einige haben gute Abrufreize eingebaut und eignen sich besser dazu, das Gelernte wieder hervorzuholen, als Merk-Werkzeuge. Früher haben wir sie Eselsbrücken genannt. Esel sind angeblich stur. Sie überqueren auch das kleinste Rinnsal nicht, wenn sie durch die Lichtspiegelung nicht erkennen, wie tief das Wasser ist. Man muss dem Esel eine „Brücke bauen“, das ist meist ein Brett oder etwas Ähnliches, das nur einmal und zu diesem Zweck benutzt wird. Daher kommt vermutlich der Name.
Eselsbrücken überbrücken also etwas. Zum Beispiel ein großes Loch im Netz unseres Wissens. Sie wirken wie Fäden, die uns helfen, neues Wissen in unser Wissensnetz einzubinden. Wer sich so eine Brücke baut, um sein Ziel zu erreichen, ist genau so wenig ein Depp, wie Esel dumm sind. Eselsbrücken können sehr effektive Lern-Werkzeuge sein.
Das sind Merkhilfen für Einzelheiten, mit denen sich schon Generationen vor uns herumgeplagt haben. Wir lernen sie in der Schule als „Rechtschreibhilfe“, oder als eine wichtige Sicherheitsvorkehrung in Chemie-Laboratorien. Man findet Eselsbrücken als Grammatikregeln, Verhaltens-Regeln, Merkhilfen für Geografie und Rechtschreibung.
Bewährt haben sich klingende Eselsbrücken. Rhythmen und Reime helfen uns oft, etwas besser im Gedächtnis zu behalten. Der nebenan stehende Stabreim klingt mir noch aus Kindertagen in den Ohren:
Mittlerweile gibt es den einen oder anderen Rap auch zu Grammatikregeln und Mathematiksätzen. Diese rhythmischen Sprechgesänge helfen unserem Gedächtnis gewaltig auf die Sprünge. Stabreim, Rhythmus und Wiederholungen, vielleicht noch verknüpft mit einer Melodie, das sind die Erfolgs-Werkzeuge der Werbefachleute. Schade, wenn wir das nicht selbst auch nutzen. ????
Das, was im Gesundheitswesen „Personalisierte Medizin“ heißt, sind selbstgemachte Eselsbrücken für jeden Lerner. Nichts ist besser, keiner kennt unser Gehirn besser als wir selbst. Die eigenen Eselsbrücken funktionieren so gut, weil sie einerseits auf eigene Erfahrungen zurückgreifen und andererseits dadurch, dass man sich selbst bemüht, eine möglichst passende Eselsbrücke zu bauen, beschäftigt man sich intensiv mit dem Begriff. Wer also eine gute Eselsbrücke baut, lernt dabei!
Akronyme sind Abkürzungen, die man wie ein Wort lesen kann.
Sie alle wissen, was ein GAU ist, nämlich der größte anzunehmende Unfall. UNO steht für United Nations Organisation und PISA für Programm of International Students Assessment. TÜV heißt Technischer Überwachungs-Verein und DIN Deutsche Industrie-Norm. Das alles sind Akronyme. Oft haben wir uns an das Kürzel so gewöhnt, dass wir gar nicht mehr wissen, wofür es steht.
Beim Schreiben sind Akronyme praktisch und man kann sie sich oft leichter merken als die Wörter, die dahinter stecken. Denken Sie mal an LASER. Auch das ist ein Akronym. Wissen Sie noch, wofür es steht? Für Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation (Lichtverstärkung durch induzierte Strahlungsemission). Eine Liste mit mehr oder weniger bekannten Akronymen finden Sie hier.
Aber auch hier geht es um das Selbstgemachte, denn in allgemein bekannte Akronyme haben wir selbst keine Energie investiert, diese haben wir nicht konstruiert, wir haben uns nicht damit beschäftigt, sie dienen nur als Merkhilfe. Das ist aber mit Lernen nicht zu verwechseln.
Manchmal passt es einfach, wenn man aus den Anfangsbuchstaben ein Wort macht. Durch Abkürzen erhält man ein Wort, das man aussprechen kann und ein Wort kann man sich leichter merken, als mehrere Wörter. Das ist aber eher selten der Fall. Dafür gibt es dann auch andere Techniken, siehe Akrostycha.
Wenn man sich aber schnell etwas merken möchte, das man auch bald wieder vergessen kann, zum Beispiel eine Einkaufsliste, dann kann man blitzschnell so ein eigenes Akronym, nach eigenen Regeln herstellen.
Z. B.: Sie wollen einige Teile aus dem Supermarkt besorgen, möchten nicht andauernd auf die Einkaufsliste schauen und nichts davon vergessen. Das wollen Sie einkaufen:
Broccoli, Kartoffeln, Tee, Orangen, Salat, Tomaten, Eier, Nudeln, Äpfel, Bananen.
Als erstes wird Ihnen auffallen, dass zu wenig Wörter mit Vokalen anfangen, als dass man das Kunstwort mit den Anfangsbuchstaben aussprechen könnte. Unser Trick: Wir nehmen bei Bedarf noch einen oder zwei weitere Buchstaben dazu. Aus unserem Einkauf könnte z. B. BAuKASTENBrOT entstehen. Das Wort ist zwar nicht sinnvoll, das gilt aber auch für die anderen Akronyme und wir können Bananen von Broccoli unterscheiden und Auberginen von Apfel.
Bei einem Akrostychon werden aus Anfangsbuchstaben von Begriffen, die man sich merken möchte, mehr oder weniger sinnvolle Sätze gebildet, deren Wörter mit denselben Anfangsbuchstaben beginnen.
Auch das lernt man am einfachsten an einigen Beispielen, denn unser Gehirn erkennt die Regel, die dahintersteckt, ganz von selbst.
Die Reihenfolge der Planeten steckt in folgendem Satz:
Mein verdammt eigensinniger Mann jagt seit Urzeiten Nerze.
Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun
Man merkt sich mit diesem Satz nicht nur die Reihenfolge der Planeten, sondern durch „mein“ und „Mann“ kann man auch Merkur von Mars unterscheiden.
Wenn man Pluto den Planetenstatus wieder zuerkennt, heißt dieser Merksatz: „Mein verdammt eigensinniger Mann jagt seit Urzeiten neun Pinguine“, dann ist in „neun“ auch noch die Anzahl der Planeten versteckt untergebracht, was dem Merksatz einen zusätzlichen Hinweisreiz verleiht.
„Auswendiglernen“ hat einen bitteren Beigeschmack. Das gilt aber nur, wenn man es mit sturem Pauken verwechselt. Auswendiglernen geht auch ganz anders. Studierende können ein Lied davon singen. Wer Medizin studiert, weiß, was man da alles wissen muss.
Die zwölf Gehirnnerven z. B. muss man mit Namen kennen und auch noch in der richtigen Reihenfolge. Selbstverständlich setzt sich jeder erst einmal damit auseinander, lernt, wo sie sich befinden, welches ihre Aufgaben sind und hat damit wahrscheinlich schon das meiste behalten. Das garantiert dem Medizinstudenten aber noch nicht, dass er diese Nerven bei Bedarf und unter Stress (sprich Prüfung) auch alle 12 in der richtigen Reihenfolge herbeten kann. Mit einem Akrostychon hat er aber zusätzliche Abrufreize, die ihm die nötige Sicherheit für ein souveränes Auftreten geben.
Weitere Beispiele für Akrostycha finden Sie hier.
WEGWEISER
Lebenslanges Lernen ist eine Notwendigkeit. Doch wie geht das?
Immer mehr Menschen nehmen die Entfaltung und Entwicklung ihres geistigen Potentials selbst in die Hand und beschließen, ihren lebensumspannenden Lernprozess und damit ihre eigene Bildungsbiographie selbst zu gestalten.
Dadurch, dass Curricula und Didaktik in der Schule weitgehend vorgeschrieben sind, werden wir da kleinschrittig geführt. In „Birkenbihl-Sprech“: Ständig sagt uns jemand, was wir wie machen sollen. Das wiederum führt unweigerlich dazu, dass wir in der Schule meist nicht lernen, wie man selbständig lernt, wie man sich gehirn-gerecht selbst Wissen erschließt. Lebenslanges Lernen heißt aber nicht, wie in der Schule, nur lebenslänglich. Das macht kein Mensch freiwillig.
Wir wollen lernen, an Motivation mangelt es uns nicht. Wenn wir aber dazu die alten Muster heranziehen und damit Beruf, Alltag und Weiterbildung unter einen Hut bringen wollen, ohne dabei krank zu werden, geben wir oft frustriert auf.
Warum? Geht das auch anders?
Hier finden Sie einen Leitfaden, der Sie durch Ihren eigenen Lernprozess führt, nach Ihren Möglichkeiten, mit Ihrem Rhythmus. Es sind lediglich Leitplanken, die sicherstellen, dass Sie auf Ihrem Weg bleiben. Sie werden über 6 erprobte Stationen zu Ihrem Ziel geführt. Unterwegs erhalten Sie Hilfestellungen, die Ihnen auf Ihrem Weg über kleinere und größere Hürden helfen.
Wir müssen erst wissen, wohin wir wollen, bevor wir uns entscheiden, ob wir das Abendkleid anziehen oder die Jogging-Hose, ob wir besser den Bus nehmen oder das Fahrrad. Das ist beim Lernen nicht anders. Das gilt für große Vorhaben wie ein Studium genau so wie für kleine Lerneinheiten von einer halben Stunde.
Das Wortbild nebenan zeigt uns, welche Fragen wir uns stellen können, wenn wir etwas lernen wollen (manchmal auch lernen „müssen“).
Wieviel Zeit steht uns zur Verfügung? Wieviel Zeit wollen wir investieren?
Wie sehr interessieren wir uns für das, was wir lernen möchten? Je mehr wir uns dafür interessieren, umso besser! Dann sorgt unser Gehirn von ganz allein für den für das Lernen notwendigen „Hirndünger“. Wenn wir uns nur mäßig dafür interessieren, dann müssen wir uns etwas einfallen lassen, um das Thema unserem Gehirn doch noch schmackhaft zu machen. Am besten gleich den Sinn hinterfragen. Wer hat etwas davon, wenn ich das lerne?
Was wünsche ich mir als Ergebnis meines Lernprozesses? Habe ich bereits die notwendigen Lern- bzw. Lehrmaterialien?
Wenn wir ein Anliegen haben, wenn uns etwas am Herzen liegt, dann sind wir mit Begeisterung bei der Sache. Zielen hetzen wir oft hinterher. Für unsere Anliegen brennen wir.
„Fragen öffnen den Geist!“ Das ist eine Aussage von Ellen J. Langer, welche auch von Vera F. Birkenbihl immer wieder zitiert wurde. Wir wissen heute längst, warum das so ist. Fragen machen uns neugierig. Sie sorgen für den „Hirndünger“, der vielleicht nicht ausreichend vorhanden ist, wenn uns das Thema nur mäßig interessiert. Sie wecken den f
Forscher in uns und regen uns zum Experimentieren an, sie aktivieren unsere Ressourcen.
Welche Fragen sollen wir stellen?
Diese Frage ist eine Inventur. Damit aktivieren wir bereits vorhandenes Wissen zu diesem Thema und aktivieren unser gesamtes neuronales Netz.
Wie macht man eine solche Inventur? Zwei Lern-Werkzeuge eignen sich dafür ganz besonders gut: ABC-Listen und Cluster. (Wer jetzt noch nicht weiß, was das ist, könnte im WerkzeugLaden nachsehen.) Wir sind meist erstaunt, wieviel wir bereits zu diesem Thema wissen. Auch das macht neugierig darauf, was es denn noch darüber zu wissen gibt. Und es dauert nicht länger als 2-3 Minuten, Zeit, die man später wieder einholt.
An dieser Stelle empfehle ich, jetzt kurz innezuhalten und sich zu fragen: Warum mache ich das überhaupt? Was möchte ich denn während dieses Lernprozesses erfahren? Was wäre denn für mich wichtig? Was will ich wissen?
Das Interessante an dieser Frage ist, dass sehr oft genau diese Frage im weiteren Verlauf beantwortet wird. Es ist aber ein riesiger Unterschied, ob ich eine Antwort auf meine Fragen bekomme (für unser Gehirn ist das eine Belohnung) oder ob mir jemand etwas erklärt, wonach ich nicht gefragt habe, wenn ein anderer mich belehrt, schon wieder etwas besser weiß als ich.
Wenn Sie Ihren Lernprozess selbst gestalten möchten, dann ist es gut, wenn Ihre Vorgehensweise Ihren ganz persönlichen Bedürfnissen entspricht. Sie soll den Inhalten, um die es gerade geht, gerecht werden, aber auch Ihr Lieblings-Werkzeug sein. Wählen Sie das Lern-Werkzeug aus, auf das Sie in diesem Moment Lust haben. Achten Sie darauf, dass Sie viele und gute Lern-Werkzeuge haben und damit arbeiten können, damit Sie etwas zum Wählen haben. Wählen Sie die Werkzeuge so aus, dass Sie so viele Hirnareale wie möglich in den Lernprozess einbeziehen. Sorgen Sie dafür, dass Sie mit dem ganzen Körper lernen! Ihr Körper ist nicht nur die Säule, die den Kopf spazieren trägt. Lernen funktioniert am besten, wenn Ihr Körper mitlernen darf. Sie können während des Lernprozesses das Lern-Werkzeug wechseln oder mehrere Werkzeuge kombinieren. Experimentieren Sie! Ihre Lern-Werkzeuge müssen nicht repariert werden, sie werden mit jeder Benutzung besser und sie kosten kein Geld. Von wegen, „was nichts kostet, ist nichts“!
Verschaffen Sie sich zuerst einen Überblick! Machen Sie sich ein Bild, bevor Sie in Ihr Lernmaterial eintauchen. Wenn Sie einen Text vor sich haben, lesen Sie zuerst die Untertitel, sehen Sie sich die Grafiken oder Bilder an und lesen Sie die Bildbeschriftungen. Bei einem Buch – überfliegen Sie natürlich das Inhaltsverzeichnis zuerst. Wenn Sie eine Mathe-, Chemie- oder Physik-Aufgabe lösen wollen, lesen Sie die ganze Aufgabenstellung so lange durch, bis Ihnen klar ist, wonach Sie suchen. Nehmen Sie dazu auch die entsprechende Körperhaltung ein, die einen Überblick, einen Blick von oben ermöglicht. An der Spitze des Lernturms ist Kreativität und die Motivation am größten. Hier oben fallen uns die Lösungen für unsere Probleme ein. Wenn wir eine Idee für einen Lösungsweg haben, dann können wir uns über unser Lernmaterial beugen und mit der Ausarbeitung beginnen. Auf der untersten Ebene ist unsere Konzentration am besten, hier können wir darauf achten, dass wir keine Rechenfehler machen, bei Texten achten wir hier besser auf die Rechtschreibung.
Wichtig: Immer wieder in dem Lernturm nach oben gehen und dann wieder unten an den Details arbeiten. Mit dem Blick von oben überprüfen wir, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind. Eventuell wechseln wir auf ein anderes Lern-Werkzeug. Den 3. und 4. Schritt kann man nicht sauber voneinander trennen.
Machen Sie sich ein Bild, bevor Sie in Ihr Lernmaterial eintauchen. Wenn Sie einen Text vor sich haben, lesen Sie zuerst die Untertitel, sehen Sie sich die Grafiken oder Bilder an und lesen Sie die Bildbeschriftungen. Bei einem Buch – überfliegen Sie natürlich das Inhaltsverzeichnis zuerst. Wenn Sie eine Mathe-, Chemie- oder Physik-Aufgabe lösen wollen, lesen Sie die ganze Aufgabenstellung so lange durch, bis Ihnen klar ist, wonach Sie suchen. Nehmen Sie dazu auch die entsprechende Körperhaltung ein, die einen Überblick, einen Blick von oben ermöglicht. An der Spitze des Lernturms ist Kreativität und die Motivation am größten. Hier oben fallen uns die Lösungen für unsere Probleme ein. Wenn wir eine Idee für einen Lösungsweg haben, dann können wir uns über unser Lernmaterial beugen und mit der Ausarbeitung beginnen. Auf der untersten Ebene ist unsere Konzentration am besten, hier können wir darauf achten, dass wir keine Rechenfehler machen, bei Texten achten wir hier besser auf die Rechtschreibung.
Wichtig: Immer wieder in dem Lernturm nach oben gehen und dann wieder unten an den Details arbeiten. Mit dem Blick von oben überprüfen wir, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind. Eventuell wechseln wir auf ein anderes Lern-Werkzeug. Den 3. und 4. Schritt kann man nicht sauber voneinander trennen.
Wir alle kennen Omas Empfehlung: „Das Buch unter das Kopfkissen legen!“ Und wir kennen auch die Ergänzung: „Aber nicht vergessen, vorher darin zu lesen!“ Komplexitätsreduziert bringt es das schon auf den Punkt, was es mit dem Schlaf auf sich hat. Wir können im Schlaf nichts Neues lernen, während wir schlafen, bringt unser Gehirn aber Ordnung ins Dachstübchen, sortiert um, entrümpelt Unnötiges und konsolidiert das, was wir tagsüber gelernt haben. Je öfter wir darüber schlafen, um so besser ist das Gelernte gefestigt. Das KaWa nebenan fasst das Wichtigste zusammen, wenn Sie möchten, auch als Video.
Der Namensgeber Marcel Proust beschrieb in seinem 7-bändigen Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ mit welcher Klarheit der Duft seines Lindenblütentees Erinnerungen aus längst vergangenen Zeiten wecken konnte. Lange vor ihm ließ sich bereits Friedrich Schiller stets von einem faulen Apfel inspirieren. Donald Hebb klärte diesen Sachverhalt Mitte des letzten Jahrhunderts auf: „What fires together, wires together!“ Dieser Merksatz ist uns heute als Hebb`sche Lernregel bekannt.
Vereinfacht kann man sich das so vorstellen, dass die bei einem Ereignis aktiven Gehirnareale ein Muster bilden. Wenn zu einem späteren Zeitpunkt ein Areal dieses Musters aktiviert wird, z. B. durch den Duft, dann wird dadurch das gesamte Ereignis hervorgeholt. Der Duft stellt einen Abrufreiz für das gesamte Ereignis dar. Statt des Duftes kann das auch eine bestimmte Farbe oder Musik sein. Diese Erkenntnisse kann man aktiv nutzen, indem man sich während des Lernprozesses bewusst einem bestimmten Duft aussetzt, adäquate Lichtverhältnisse wählt und / oder Musik seiner Wahl im Hintergrund laufen lässt.
Experimentieren Sie und sammeln Sie Ihre Erfahrungen in einem Ressourcenpool. Bei Bedarf können Sie sich dann aus Ihrer Schatzkiste bedienen. Was für Sie am besten ist, müssen Sie selbst herausfinden. Egal was Sie tun, aber machen Sie etwas mit dem, was Sie lernen wollen. Nur ansehen und darüber nachdenken reicht nicht. Wenn Ihnen etwas wichtig ist und Sie nachhaltig auf dieses Wissen zurückgreifen wollen, dann ist es unerlässlich, dass Sie sich damit handelnd auseinandersetzen.
Wenn Sie sich auch später noch an das, was Sie gelernt haben, erinnern möchten, dann fassen Sie alles in einem Bild zusammen.
Schüler sind nach dem 4. Schritt fertig. Sobald sie am Ende der Lektion angekommen sind, der Arbeitsauftrag erfüllt ist, wird das Buch zugeknallt. So habe ich das früher auch gemacht. Schade, wie ich heute weiß.
Nachdem wir am Ende dessen, was wir uns zu lernen vorgenommen hatten, angekommen sind, fassen wir alles in einem Bild zusammen. Wir steigen jetzt wieder auf unsere metaphorische Aussichtsplattform und betrachten das, was wir gelernt haben, von einer höheren Ebene. Wir bekommen einen Überblick über die Menge und die Art des Gelernten und die Möglichkeit, dieses in unser vorhandenes Wissensnetz einzubinden. All diese Informationen erfassen wir mit einem einzigen Blick. Das Ganze bekommt dadurch eine Ordnung, eine Struktur und ist so leichter zu merken und später wieder abzurufen. Es ist nämlich ein einzigartiges Bild und dadurch merkwürdig.
Lern-Werkzeuge, die sich am besten dafür eignen, sind: KaWa, Cluster, Mind-Map, Mind-Cluster. Bei Zahlenmaterial bieten sich gehirn-gerechte Diagramme an oder Tabellen, vielleicht auch eine Zeitschiene. Gerne dürfen sie kombiniert werden bzw. mit Symbolen, kleinen Zeichnungen angereichert werden. Bereits während wir so eine Zusammenfassung gestalten, wird das Gelernte strukturiert und konsolidiert. Während wir dieses zusammenfassende Bild herstellen, aktivieren wir die ganze Zeit die für diese Inhalte zuständigen Gehirnareale. Das ist Synapsen-Stabilisierung, Lernen par excellence. Und später, wenn wir dieses Bild wieder sehen, erfassen wir mit einem Blick, was wir in dieser Lektion gelernt haben. Wenn Sie möchten, können Sie sich dazu auch das Video "Bündeln" ansehen.
Dieser letzte Schritt ist eine Prozessreflexion. Wir erhalten dabei eine Rückmeldung, ob wir Antworten auf unsere Fragen von Schritt 2 erhalten haben, ob wir das in Schritt 1 formulierte Ziel erreicht haben. Aus den Antworten auf die Fragen, die wir hier stellen, erhalten wir ein wertvolles Feedback, Erkenntnisse, die in den nächsten Lernprozess nichtbewusst einfließen. Die hier investierten Minuten lohnen sich auf jeden Fall. Mehr Informationen zum Feedback bei einem Lernprozess finden Sie in diesem kurzen Video.
Welchen Wert haben die neu erworbenen Erkenntnisse? Für wen sind sie von Bedeutung? Wo könnte man das anwenden? Welche Ressourcen haben wir genutzt? Welche hätten wir vielleicht noch nutzen können? Entspricht die investierte Zeit und Energie dem Ergebnis? Besteht hier ein Gleichgewicht? Was müssen wir noch trainieren? Und dann noch eine Neuro-Mechanismen-Bilanz. Was hätte man noch tun können, um diesen Lernprozess noch gehirn-gerechter zu machen? Gedanken dazu finden Sie auch in dem kurzen Videobeitrag Lernen bewerten.
Wozu müssen wir wiederholen?
Wenn wir etwas lernen, dann entstehen neue neuronale Netzwerke. Wir haben jetzt etwas verstanden. Wenn wir wiederholen, etablieren wir das neue Netzwerk, es wird stabiler und schneller. Je mehr, besser und vielfältiger wir wiederholen, um so schneller und besser können wir auf dieses Wissen zurückgreifen. Aus KENNEN wird KÖNNEN. Und erst jetzt können wir sicher dieses Wissen anwenden. Erst wenn wir das Einmaleins können, sind wir in der Lage auch eine Gleichung zu lösen. Wenn wir jetzt genügend Gleichungen gelöst haben, wird das auch mit dem Gleichungssystem klappen und der Gleichung zweiten Grades. Wenn wir eine Differentialgleichung lösen wollen, können wir nicht erst im Internet nachsehen, wie man eine Gleichung löst. Wir müssen unser Wissens-Netz systematisch ausbauen, wenn wir es zuverlässig nutzen wollen. Alles, was auf der rechten Seite der Grafik daneben steht, muss trainiert werden. Da wir aber einen gut gefüllten Lern-Werkzeug-Koffer besitzen, haben wir viele spannende Möglichkeiten dies zu tun, zu üben.
Dieser Begriff ist in der neurowissenschaftlichen Literatur nicht definiert, wird aber von vielen, auch Neurowissenschaftlern, verwendet und jeder versteht darunter etwas anderes. Die meisten beziehen sich auf die Funktionsweise des Gehirns.
Vera F. Birkenbihl hat unter diesem Begriff eine Ansammlung von Schlüsselbegriffen vereint, die gehirn-gerechtem Lernen dienlich sind. Diese haben teilweise nur entfernt etwas mit der Funktionsweise des Gehirns zu tun (siehe Abbildung). Wir können damit aber einfach überprüfen, ob wir gehirn-gerecht vorgegangen sind bzw. wie wir beim nächsten Mal noch gehirn-gerechter vorgehen könnten. Je mehr neuronale Mechanismen wir in unseren Lern-Prozess einbeziehen können, um so gehirn-gerechter ist er.
Wir wollen uns ständig weiterentwickeln, unser geistiges Potential voll entfalten und sind auch bereit, etwas dafür zu tun. Wir besuchen Seminare und Workshops, kommen voller neuer Ideen und mit Begeisterung nach Hause und spätestens am nächsten Werktag machen wir alles wie immer.
Warum? Sind wir doch nicht genug motiviert? Sind wir zu dumm, das umzusetzen? Das Problem liegt ganz woanders: Wir formulieren unsere Ziele rational. Unsere Entscheidungen werden bewusst von unserem wachen Verstand gefällt. Meistens. Das Motivations- und Belohnungs-System arbeitet aber nichtbewusst. Wenn kluge Entscheidungen unserer bewussten Großhirnrinde andere Ziele verfolgen als unser limbisches System, gewinnt fast immer das limbische System, denn es ist evolutionär älter und daher besser gebahnt. Es ist schneller und stärker. Immer dann, wenn wir im Alltag angekommen sind, der nicht selten mit Routinen und Stress gefüllt ist, machen wir das, was uns am wenigsten Energie kostet. Das ist das, was wir am besten können, das, was wir immer machen. Immer dann, wenn wir nicht genug Energie haben, und das ist häufiger, als uns lieb ist, benutzen wir das alte bequeme neuronale Muster. So hat es das neue Netzwerk, das eben entstanden ist, ziemlich schwer, sich zu etablieren.
Wir müssen unserem Gehirn die Chance geben, neue positive Erfahrungen zu machen. Immer wieder, bis sich diese neuen Muster etablieren. Ich lade Sie hiermit dazu ein. Tauchen Sie ein in eine Welt gehirn-gerechten Lernens. Umgeben Sie sich mit den Dingen, die Sie lernen möchten. Suchen Sie die Nähe der Menschen, von denen Sie lernen wollen. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten von mp4- und mp3-Dateien können Sie sich fast jeden Hörsaal in Ihr Wohnzimmer holen.
Aber Erfahrungen muss man machen! Man kann sie nicht lehren. Tauchen Sie ein in Ihre Welt des Lernens! Experimentieren Sie! Probieren Sie die hier vorgestellten Werkzeuge und Wege aus, kombinieren Sie diese nach Lust und Laune! Haben Sie Freude am Lernen! Denn das wusste schon Pestalozzi:
„Lernen ohne Freude ist keinen Heller wert.“
Vielleicht möchten Sie sich dazu auch das kleine Video zu "Immersion" ansehen?
LERNLABOR
Die Werkstatt
Hier finden Sie einzelne Arbeitsplätze, an denen experimentiert wird, Erfahrungen geteilt werden, ganz konkret Lösungswege für das eine oder andere Problem ausprobiert und angeboten werden. Einige Produkte des Lernlabors können Sie in unserem Lern-Shop auch fertig erwerben.
Im Laufe der Zeit werden hier noch weitere Übungs- und Arbeits-Plätze entstehen.
Allen Lernspielen gemeinsam ist, dass es sich um Spiele handelt. Spielen heißt Probe-Handeln, Probieren ohne Angst. Bei allen Spielen erhält man ein unmittelbares Feedback, eine Bestätigung, dass man richtig liegt. Meist ergibt sich ein Muster, eine Struktur, was unser Arbeitsgedächtnis bei seiner Arbeit unterstützt. In der Regel ist es eine Kombination aus bereits vorhandenem Wissen, also Erfahrungen, die wir schon gemacht haben, raten, dessen was, wir noch nicht wissen und ergänzen, damit ein Muster entsteht. So entsteht spielerisch ein neues neuronales Netz. Da Spielen Spaß macht, wird ein Spiel öfter gespielt, das neue neuronale Netz wird gefestigt. Wir nennen das LERNEN.
Wer seine Spiele selbst herstellt, lernt doppelt. Denn bis man eine solche Idee entwickelt und das Spiel fertiggestellt hat, sind die beteiligten Synapsen ständig aktiviert. Das ist Lernen par excellence. Puzzeln macht immer Spaß und der eigenen Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Mann sollte allerdings bei der Wahl der Schnittstellen daran denken, dass man die Teile auch schneiden muss.
Bei den hier vorgestellten Spielen gehören Begriffe paarweise zusammen. Wir verwenden dafür geometrische Figuren, welche durch aneinanderlegen ein Ganzes ergeben. Am besten eignen sich Dreiecke und Vierecke, denn sie lassen sich gut mit der Schneidemaschine schneiden. Die nachfolgenden Beispiele sind aus verschiedenen Themen- und Fachbereichen, so dass man aus den Beispielen lernt, worauf es ankommt.
Wir haben 16 Bundesländer und ihre Hauptstädte, die auf verschiedene Dreiecke oder Rechtecke geschrieben werden. Diese geometrischen Figuren müssen so aneinandergelegt werden, dass Hauptstadt und Bundesland zueinander gehören. Dabei soll noch ein Muster entstehen.
Hier habe ich zuerst überlegt, wie ich ein zusätzliches Feedback, einen zusätzlichen Ball-im-Tor-Effekt einbauen könnte. Ich dachte an die Farben der Deutschen Flagge. Dann müsste man aus kleineren geometrischen Figuren ein Rechteck erhalten. Dann kam ich noch auf eine bessere Idee: die kleinen Figuren so aneinander zu legen, dass daraus ein D entsteht. In bewegten Bildern können Sie sich diese Überlegungen in diesem kleinen Video ansehen.
Diese Versuche entstehen als Skizze auf einem Schmierblatt. Nach mehreren Versuchen gibt es eine brauchbare Variante. Diese zeichnet man dann auf dem Computer und druckt das Spiel aus. Wenn man mit einem Farblaserdrucker auf Karton ausdrucken kann, brauch man das Spiel jetzt nur noch zu schneiden. Man kann es vorher aber noch laminieren oder auf Karton aufziehen. Laminiert sind die Figuren stabiler, die Ecken bieten aber eine größere Verletzungsgefahr. Das muss man vom Zweck und der Zielgruppe abhängig machen.
Auch hier machen wir zuerst eine Liste mit den Ländern Europas und ihren Hauptstädten. Gleichseitige Dreiecke kann man beliebig viele aneinanderlegen. Da wir hier viele Länder haben, kann man versuchen, eine sternförmige Figur zu machen. Probieren geht über Studieren!
Auch hier besorgen wir uns zuerst eine Liste mit den Ländern Afrikas und ihren Hauptstädten. Welches Muster könnte man hier wählen? Was ist typisch für Afrika? Hier habe ich mich zu guter Letzt für eine Form entschieden, die in etwa die Form Afrikas imitiert. Als Bauteile habe ich hier Quadrate und gleichschenklige Dreiecke gewählt. Damit die Anzahl aufgeht, habe ich einige Seiten mit Symbolen belegt. Das ist dann ein weiteres Feedback, was bei Afrika vielleicht hilfreich ist.
Dieses Puzzle ist weitgehend davon abhängig, für wen Sie dieses Lernspiel machen möchten. Welche physikalische Größen Sie wählen, hängt vom Wissen der Lerner ab. Ich habe den Schwierigkeitsgrad so gewählt, dass man damit sehr gut physikalische Grundkenntnisse wiederholen und konsolidieren kann.
Hier geht es um das Umwandeln von Einheiten, die uns im Alltag unterkommen: Länge, Fläche, Volumen, Zeit, Masse. Da es sich um Einheiten handelt, die im Haus und auch beim Bauen eines solchen eine Rolle spielen, habe ich als Bausteine Ziegelsteine gewählt und damit ein Haus aufgebaut. Durch die rechteckige Form passen gleich zwei Einheiten auf eine Seite und alles muss zusammenpassen, wenn es korrekt gelöst ist. Sie sehen, dass man auch mit immer ähnlichen Formen sehr unterschiedlich vorgehen kann. Das Spiel ist eine richtige Herausforderung.
Die Namen der Laborgeräte lassen sich am besten trainieren, indem man sie spielend den Geräten selbst zuordnet. Hier eignet sich am besten eine Form, die man aus Dreiecken und Vierecken zusammenbauen kann. Das könnte ein Erlenmeyerkolben sein oder ein Bunsenbrenner. Ich habe hier einen Mörser samt Pistill gewählt. Die einzelnen Laborgeräte kommen alle im Chemie-Unterricht vor. Es handelt sich also um Allgemeinbildung.
Hier können Sie aus gleichseitigen Dreiecken fast jede römische Zahl machen. Hängt ab, wie viele Zahlen Sie unterbringen möchten. Ich habe eine römische X gemacht. Auch das soll nur ein Beispiel dafür sein, wie man vorgeht und was man alles machen kann. Personalisiertes Lernen eben.
Bei Lernspielen wie diesem hier kann man auch ein Memory daraus machen.
Auch das lässt sich vielfältig gestalten. Am einfachsten ist ein solches Puzzle-Spiel mit eingebautem Feedback, wenn man nur Begriffe aus nur einer Sprache nimmt und als Paar dazu ein Bild. Nächste Stufe wäre nur eine Fremdsprache aber kleine Sätze. Dazu brauch man dann den Text in beiden Sprachen.
Ich habe mir hier etwas sehr Komplexes ausgedacht. Gleich vier Sprachen, dafür sind es nur kurze Redewendungen. Das Schöne an einem selbstgemachten Spiel: der große Aufwand, der zu Herstellung notwendig war, ist beim nächsten Spiel nicht mehr notwendig, weil auf dem Computer nur die einzelnen Begriffe ausgetauscht werden müssen und nicht das gesamte Layout. Dieses Spiel hier könnte man also noch beliebig oft mit anderen Sätzen ausdrucken. Bei Fremdsprachen ist das möglich.
RAT ist die Abkürzung für „Remote Associates Test“ und heißt deutsch Wort-Assoziations-Test. Das ist gleichzeitig ein Kreativitäts-Test und eine hervorragende Kreativitäts-Übung. Und das geht so:
Zu drei vorgegebenen Wörtern wird ein viertes Wort gesucht, das zu allen drei Wörtern passt. Z. B.: zu diesen drei vorgegebenen Wörtern -
Brief, Toiletten, Müll - würde das Wort Papier passen, nämlich Brief-Papier, Toiletten-Papier und Papier-Müll. Bei Kreativitäts-Tests wird gemessen, bei wie vielen Wort-Tripletts man in einer bestimmten Zeit eine Lösung findet.
Ich habe hier einige Übungen für Sie gebastelt. Meine Lösungsvorschläge finden Sie direkt daneben in Klammern, was nicht heißt, dass Sie nicht auch ganz andere Lösungen finden können.
Wenn Sie selbst auch solche Übungen entwerfen und sie der Allgemeinheit zur Verfügung stellen wollen, werde ich sie gerne hier veröffentlichen. Ganz getreu unserem Motto: voneinander und miteinander lernen. Selbstverständlich mit Quellen-Angabe. Man kann auch sehr viel lernen, indem man selbst Übungen für andere kreiert. Und Spaß macht es noch obendrein
Übung 1: (mögliche Lösung 1); Übung 2: (mögliche Lösung 2); Übung 3: (mögliche Lösung 3); Übung 4: (mögliche Lösung 4); Übung 5: (mögliche Lösung 5); Übung 6: (mögliche Lösung 6);
Um die Qualität eigener Assoziationen und einen besseren Zugang zu denselben zu trainieren, führte Vera F. Birkenbihl die Übung mit den Mäntylä-Listen ein. Wir haben die Liste nach einer Vorgabe von Birkenbihl gestaltet, die ihrerseits diese Übung nach einer Idee des skandinavischen Psychologen Timo Mäntylä entwickelt hatte.
Die Übung ist einfach, aber sehr effektiv: Zu Schlüsselbegriffen, die man selbst früher aufgeschrieben hat, oder die von anderen stammen, schreibt man spontan eigene Assoziationen auf. Später (Tage, Wochen oder auch Jahre) rekonstruiert man die ursprünglichen Begriffe aus den eigenen Assoziationen. Siehe dazu auch Trainings-Anleitungen zum Genialitäts-Training 7. Woche.
Eine leere Mäntylä-Liste finden Sie hier.
Für alle, die lieber mit Begriffen von anderen üben, habe ich hier 33 Übungsblätter verfasst:
Übung 1; Übung 2; Übung 3; Übung 4; Übung 5; Übung 6; Übung 7; Übung 8; Übung 9; Übung 10; Übung 11; Übung 12; Übung 13; Übung 14; Übung 15; Übung 16; Übung 17; Übung 18; Übung 19; Übung 20; Übung 21; Übung 22; Übung 23; Übung 24; Übung 25; Übung 26; Übung 27; Übung 28; Übung 29; Übung 30; Übung 31; Übung 32; Übung 33;
Kammrätsel sind Lern-Werkzeuge, die auf dem Frage-Antwort-Prinzip beruhen, wie das Wissens-Quiz-Spiel auch. Ihr großes Plus besteht darin, dass man sofort weiß, ob die Antwort möglich ist. Sie enthalten einen eingebauten Ball-im-Tor-Effekt, wie Vera F. Birkenbihl das sofortige Feedback nennt. Sie können relativ einfach hergestellt werden und man kann sowohl beim Lösen als auch beim Herstellen des Kammrätsels lernen.
In einem Kreuzworträtsel kann man die Wörter waagerecht und senkrecht lesen, eben über Kreuz. In einem Kammrätsel haben die Wörter nur waagerecht einen Sinn und ergeben senkrecht dazu ein Lösungswort. Mit etwas Fantasie sieht das dann einem Kamm ähnlich, daher der Name.
Da diese Rätsel viel leichter zu erstellen sind als z. B. Kreuzworträtsel, kann man dafür gezielt diese Begriffe verwenden, die mit dem aktuellen Thema zu tun haben und muss nicht den Verdauungsapparat der Säugetiere mit griechischen Buchstaben, Gestalten aus der Mythologie und Flüssen aus Südamerika füllen. Es sind maßgeschneiderte Lern-Werkzeuge. Kammrätsel ermöglichen autonomes Lernen. Durch die vorgegebene Anzahl von Kästchen bekommt der Lernende sofort ein Feedback, ob seine Überlegung richtig sein kann. Durch das Lösungswort erhält er das zweite Feedback. Er ist also in der Lage, seinen Lernerfolg selbst und sofort zu kontrollieren. Außerdem kann jeder in seinem eigenen Rhythmus arbeiten, von oben, von unten oder mitten drin anfangen.
Wie man Kammrätsel herstellt, lässt sich leichter und schneller in einem Video erklären. Anleitungen dazu finden Sie auch in unserem Buch "Lern-Werkzeug, Lernen mit Begeisterung".
Ich habe hier einige Beispiele für Sie zusammengestellt. Meine Lösungsvorschläge finden Sie direkt daneben in Klammern. Da ich die Lösung nicht vorwegnehmen möchte, habe ich die Rätseln verschiedenen Themen zugeordnet.
Wenn Sie selbst auch Kammrätsel entwerfen und sie der Allgemeinheit zur Verfügung stellen wollen, werde ich sie gerne hier veröffentlichen. Ganz getreu unserem Motto: voneinander und miteinander lernen. Selbstverständlich mit Quellen-Angabe. Man kann auch sehr viel lernen, indem man selbst Rätsel für andere entwirft. Und Spaß macht es noch obendrein. Wie man Kammrätsel herstellt, erfahren Sie in diesem Video.
Bilder 1: (mögliche Lösung Bilder 1); Tiere 1: (mögliche Lösung Tiere1); Tiere 2: (mögliche Lösung Tiere 2); Chemie 1: (mögliche Lösung Chemie 1); Chemie 2: (mögliche Lösung Chemie 2); Chemie 3: (mögliche Lösung Chemie 3); gehirn-gerecht Lernen 1: (mögliche Lösung gehirngerecht Lernen 1); gehirn-gerecht Lernen 2: (mögliche Lösung gehirngerecht Lernen 2);
Wir alle kennen das von Kongressen, Symposien und aus der Schule und von der Uni: Da vorne steht jemand und redet, dann leuchtet die Projektionsfläche auf, alle Blicke wandern von dem Vortragen auf die leuchtenede Fläche und dann erscheint, gut gemeint, ein Cluster , eine Mind-Map, eine fertig ausgefüllte Tabelle oder ein mehr oder weniger schönes Wortbild. Ganz viele Wörter. Was machen wir jetzt? Lesen! Und zwar alles. Und der Referent? Der redet weiter. Worüber? Das weiß keiner, denn alle lesen.
Wenn Sie möchten, dass man Ihnen als Referentin, als Referent, zuhört, dann sollten Ihre Wortbilder vor den Augen Ihrer Teilnehmer, Schüler, Studenten entstehen. Warum das so ist und wie man das auch mit dem Computer machen kann, erklärt dieses kleine Video.
An dieser Stelle finden Sie jede Woche ein neues KaWa als Bild oder kleines Video. Wir starten das KaWa der Woche mit einem Wortbild zu BILDUNG (Bild oder Video).
LERNVIDEOS / VIDEOTHEK
"Der Mensch, das Augentier, braucht das Bild!"
Leonardo da Vinci
Wir verstehen nur das, was wir uns vorstellen können, wovon wir ein Bild haben. Und nur das können wir lernen.
Das Bild ist die Abkürzung in unser Gehirn!
Nach Birkenbihl lernen heißt gehirn-gerecht lernen - nach den neuesten Erkenntnissen der Gehirnforschung
BEGEGNUNGEN
Hier ist Zeit und Raum für Begegnungen, die Möglichkeit Ideen und Gedanken auszutauschen, sich gegenseitig zu inspirieren, Projekte anzustoßen und sich an Projekten zu beteiligen. Voneinander und miteinander lernen. Der Raum ist ausbaufähig. Wir nehmen gerne Anregungen von anderen auf.
Haben Sie Fragen? Schreiben Sie uns! Wenn Sie möchten, veröffentlichen wir diese hier.
Dazu habe ich mal vor Jahren einen Artikel verfasst, der Inhalt ist aber immer noch aktuell. Lesen Sie selbst:
Hier geht es um Gedanken, Themen, die uns im Moment umtreiben, wo wir aber noch nicht genau wissen, was wir damit machen sollen. Input von allen Seiten ist erwünscht.
Sie möchten uns schreiben? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!
Eines der Projekte, das wir durchgeführt haben, ist das Genialitäts-Training. An dieser Stelle möchten wir auch Projekte vorstellen, die wir gerade durchführen oder später durchführen wollen. Austausch ist erwünscht.
Vera F. Birkenbihl schlug 2006 ein „Genialitäts-Training“ vor. Dieses Werk blieb unvollendet, denn das Seminar, in welchem sie den 2. Teil dieses Trainings vorstellen wollte, fand nicht statt. Als wir vor einiger Zeit die mit diesem „Genialitäts-Training“ bisher gemachten Erfahrungen zusammentragen wollten, fand sich keiner, der dieses Training tatsächlich durchgeführt hat. Das wollten wir ändern. Wir haben dieses Training zu Ende gedacht, auf ein neurowissenschaftliches Fundament gestellt und ein vollständiges Konzept entwickelt. Dann suchten wir Teilnehmer, die das von Birkenbihl angedachte Genialitäts-Training durchführen und erproben wollten.
Jeder konnte teilnehmen. Die Teilnahme war kostenfrei, aber nicht umsonst, getreu unserem Motto: voneinander und miteinander lernen.
Die Bedingungen: die Selbstverpflichtung zur Durchführung der Übungen und das erwünschte Feedback. Das Training erstreckt sich über ca. 6 Monate und nimmt ca. 15 Minuten / Tag oder min. 90 Minuten / Woche in Anspruch („Vun nix kütt nix.“ - Energie-Erhaltungssatz auf kölsch). Die Anleitungen dazu gibt es in kleinen Portionen online über WEBinar, Video-Clip und E-Mail, auf alle Fälle zeitlich unabhängig.
Wir fanden genügend Teilnehmer, mit denen wir Ende Januar 2019 an den Start gegangen sind. Die Vorgehensweise aus dem letzten Jahr und die Erfahrungen daraus haben wir zu einem neuen Paket geschnürt.
Wer Interesse an einem Genialitäts-Training hat, möge sich bitte bei uns melden und wir werden mit einer neuen Gruppe das Training wieder starten.
Die Ergebnisse wollen wir an alle weitergeben, die auch „genial“ werden möchten.